„Hund Katze Maus“ / Folge 18-7 vom 17.02.2018 / Hund Jack hat gebissen

In der Folge „Hund Katze Maus“ vom 17.02.2018 besucht Frank Weber eine Familie, dessen 2jähriger Hund Jack das jüngste Kind gebissen hat.

Insbesondere die Mutter hatte sich im Vorfeld intensiv mit der Anschaffung eines Hundes beschäftigt. Nach eigenen Angaben hat sie diverse Bücher gelesen und sich über Rassen informiert. Es wurde dann ein Welpe vom Vermehrer gekauft, der in einer Garage aufgewachsen ist. Jack ist ein Bernersennen-Mix (meiner Ansicht nach gemischt mit Border Collie oder Australien Sheperd). Desweiteren war der Familienvater mit dem Einzug eines Hundes gar nicht einverstanden. Die Voraussetzungen für ein harmonisches Leben mit Hund waren also denkbar schlecht. Jack hatte im gesamten Haus keinen eigenen Rückzugsort, war also immer mitten im Geschehen. Hauptbezugsperson scheint Selina zu sein, die 13jährige Tochter. In der Familie leben noch ein Sohn und die 6jährigen Zwillinge. Eines der jüngeren Mädchen wurde nun von Jack gebissen. Dieser lag bei den Vorbereitungen des Mittagessens in der Küche auf dem Boden. Das Mädchen beugte sich zu ihm, streichelte und knuddelte ihn. In der Situation hat Jack ihr ins Gesicht gebissen.

Das so weit zur Vorgeschichte.

Schon kurz nach Ausstrahlung der Sendung ergab sich auf der Facebook-Seite von VOX eine angeregte Diskussion (klickt auf das Bild und Ihr gelangt direkt dort hin). Diese ist geprägt von Kritik an dem dazugeholten Experten, der Jacks Wesen testen und eine Einschätzung geben sollte, ob Jack in der Familie bleiben kann.

Die Vorgeschichte und die Stolpersteine, die sich die Familie bei der Anschaffung des Hundes selbst in den Weg gelegt hat, sollen hier nicht Thema sein.

Die Folge ist in der Mediathek von VOXnow zu sehen:

https://www.tvnow.de/vox/hundkatzemaus/folge-18-7/player?utm_source=VOX&utm_medium=link&utm_campaign=Ganze_Folgen&utm_term=hundkatzemaus

Ab Teil 2 der Online-Version geht es um Jack. Ich beziehe mich auf einzelne Zeiten, die ich jeweils in Klammern anführe.

Frank Weber beginnt zunächst mit einer eigenen Einschätzung und lässt sich den Vorfall schildern. In dem Zusammenhang fallen bereits einige Sätze, denen ich NICHT zustimmen kann.

Frank Weber: „Der pubertiert und testet natürlich auch Grenzen aus.“ (Minute 15, Teil 2)

Junge Hunde testen keine Grenzen. Das würde zum Einen Vorsatz unterstellen und zum Anderen unterstellt es dem Hund, dass er absehen kann, welche Konsequenz sein Verhalten hat. Beides können Hunde nicht leisten. Hunde haben kein „Wenn-Dann-Verständnis“ oder machen sich Gedanken darüber, wie man Herrchen oder Frauchen provozieren könnte. Das beinhaltet aber ein bewusstes Testen von Grenzen. Man überschreitet eine Grenze, um auszuprobieren, wie darauf reagiert wird. So weit denken Hunde nicht. Natürlich kommen auch unsere Hunde in eine pubertäre Phase, aber diese Gedankengänge können sie nicht leisten. Sie testen keine Grenzen aus. Diese Aussage geht oft damit einher, dass man rechtfertigt, den Hund zu maßregeln und Grenzen zu festigen, damit er nicht in einer imaginären Rangfolge aufsteigt. Das tut unseren Hunden Unrecht. Dazu noch ein Link zu einem Text auf meiner Homepage:

http://bettys-hunde-abc.de/bettys%20blog/grenzen%20austesten.html

Und ein Blog-Beitrag einer lieben Kollegin zum Thema „Grenzen testen“:

https://teamschuleblog.wordpress.com/2018/02/21/dein-hund-testet-dich-gerade-aus/

Im Haus schildert die Mutter den Vorfall und wird von Frank gefragt, ob Jack einen Rückzugsort habe. Nein, er liegt mal hier und mal da, immer mitten drin. Wenn es ihm zu viel wird, geht er eben. Auf die Frage, wann genau er die jüngeren Geschwister anknurrt, sagt die Mutter: „Nur bei Selina im Zimmer.“ (Ab Minute 16, Teil 2). Selina ist die 13jährige Tochter, die ein inniges Verhältnis zu Jack hat. Er verbringt viel Zeit bei ihr, liegt dort auch auf dem Bett. Ihr Zimmer scheint für Jack der einzige, sichere Rückzugsort zu sein. Er ist ansonsten dem Trubel der Familie und den jüngeren Geschwistern „hilflos ausgeliefert“. Für mich eigentlich ganz eindeutig, warum er die Geschwister aus Selinas Zimmer heraus anknurrt. Irgendwo muss er ja mal seine Ruhe finden.

Frank schaut sich in der Wohnung um und schlägt für Jack einen „Rückzugsort“ direkt im Zugang zum Wohnzimmer vor. (Minute 17.30, Teil 2)

Dort liegen eigentlich die Spielsachen der Kinder, alle gehen dort vorbei, Jack hätte kompletten Überblick über Eingangsbereich, Küche, Wohnzimmer und sogar nach draußen (bodentiefe Fenster). Für einen entspannten Liegeplatz, wo er auch ohne Störung ruhen kann, hätte sich eher die hintere Ecke neben dem Sofa angeboten.

Oben in Selinas Zimmer erklärt Frank richtiger Weise, dass es gut ist, wenn Hunde knurren, weil sie anzeigen, dass man eine Grenze überschreitet. Es sei sehr gut, wenn der Hund warnt. Ja, völlig korrekt und da war ich ganz bei Frank. Meine Euphorie über diese richtige Aussage wurde aber gleich wieder erstickt, als er ihr einen Rat gab, was sie tun solle: „Wenn er knurrt, schmeißt Du ihn raus.“ (Minute 18.30, Teil 2)

Das ergibt Sinn, wenn ich den Hund nicht Ernst nehmen möchte und ihm zeigen möchte, dass es sich nicht lohnt zu warnen. Jack möchte seine Sicherheit und seine Ruhezone nicht verlieren. Es ist gut, dass er das anzeigt. Die Konsequenz ist aber genau DAS. Er wird des Raumes verbannt. Also BESTÄTIGE ich die Motivation des Hundes, indem genau das eintritt, was Jack zu verhindern versucht. Kein wirklich guter Rat.

Zu Beginn des 3. Teils der Online-Version wird es dann richtig absurd. Frank stellt der Familie einen „Experten“ vor, Herrn Hans Zwick, Sachverständiger für Hundewesen und staatlich geprüfter Hundeführer. Da geht man davon aus, dass dieser Hundetrainer die Sachkunde nach §11 Tierschutzgesetz nachgewiesen hat und sogar zertifiziert ist, Wesenstests abzunehmen (was auch im Folgenden erwähnt und herausgestellt wird).

Es geht schon los, als Herr Zwick das Haus betritt. Er lässt Jack schnüffeln. Dieser ist sehr unsicher, verbellt (aussietypisch) den Besucher und weicht eher zurück.

Herr Zwick: „Auf keinen Fall rückwärts gehen, also nach hinten gehen, um den Hund stark zu machen.“ (Minute 1.50, Teil 3)

Wir sehen hier einen verunsicherten Hund, der Meideverhalten zeigt, zaghaft am Besuch schnüffelt und bei Blickkontakt sofort bellend zurückweicht. Diesen Hund mache ich stark, wenn ich nun meinerseits einen Schritt zurückgehe und Distanz schaffe? Das war der erste Moment, wo ich dachte, der redet doch von Dominanz (verpackt es nur anders). Ich wurde bestätigt, leider.

Man sah sich nun gemeinsam die Aufnahmen aus dem Kinderzimmer an. Alle folgenden Zitate beziehen sich auf diesen Abschnitt ab Minute 2.30 des dritten Teils.

Jack liegt wie gewöhnlich auf Selinas Bett, nach und nach kommen die anderen Geschwister und auch die Mutter dazu. Streicheln den Hund, beugen sich über ihn, bedrängen ihn. Jack bleibt die gesamte Zeit sehr ruhig und lässt das geschehen.

Herr Zwick: „Man müsste den Namen vom Hund an die Tür machen, damit die Leute wissen, wer da drin das Sagen hat.“ 

Aha…!? Herr Zwick erkennt also schon in den ersten Sekunden, dass der Hund die Herrschaft über das Zimmer hat und tut dies auch im Folgenden bereitwillig kund.

„Das ist so der Höhleneffekt, d.h. dass er bewacht. (…) Der bewacht die Türe. Jeder, der reinkommt, ist für ihn erstmal ein Eindringling. (…) Das Problem ist auf Dauer, dass der Hund sehen wird, dass das SEIN Gebiet ist, er wird das immer mehr beanspruchen.“

Natürlich hat Jack die Tür im Auge. Es kommen ja auch ständig Leute rein, die ihn nerven und bedrängen. Dieses Zimmer ist sein für sich selbst etablierter Rückzugsort, in dem er dennoch nicht seine Ruhe hat. Klar, dass er die Tür im Auge behält, um nicht überrascht zu werden. Herr Zwick interpretiert hier meiner Meinung nach völlig falsch. Es geht dem Hund nicht um die Beanspruchung eines Raumes oder Ortes. Es geht ihm um seine Sicherheit. Aber territoriale Aggression passt scheinbar besser in sein Weltbild.

Die Schwester kommt nun herein und Selina streichelt Jack.

„Wenn der Deine Schwester als nachgeordnet sieht, also rangniedriger, dann hat er als Hund das Recht, Deine Schwester zu korrigieren. (…) Das ist Zuneigung, die dazu führt, dass der Hund Dich und diese Örtlichkeit als seines sieht.“

Jetzt werde ich richtig wütend. Da steht ein zertifizierter Trainer, ein Sachverständiger, und erzählt was von Rangordnung. Die Novellierung des Tierschutzgesetzes, die vorsieht, dass Trainer einer Erlaubnis bedürfen und ihre Sachkunde nachweisen müssen, ist doch völlig absurd, wenn Menschen wie Herr Zwick diese überholten und widerlegten Mythen verbreiten dürfen. Beleuchten wir einmal den Begriff „Rangordnung“. Rangordnung meint, dass es in einem Rudel Ränge gibt, um die im Zweifelsfall auch aggressiv gekämpft wird. Er suggeriert, es gäbe einen mächtigen Alpha, der die Regeln vorgibt und diese auch mit Gewalt durchsetzt. Zum Begriff „Rudel“ habe ich bereits einen Blog-Beitrag verfasst, den ich hier gerne verlinke. Dieser Blog wird eh schon recht lang und das sprengt nun den Rahmen.

Ist der Hund ein Rudeltier…?

Nun besteht ein Rudel aber aus miteinander verwandten artgleichen Tieren. Es ist eine Familie, Elterntiere und ihre Nachkommen. Der Mythos über Dominanz, Rangordnung und Alpha ist längst widerlegt (durch den Begründer David Mech selbst). Wir Menschen können gar kein Rudel mit unserem Hund bilden. Wir sind keine Artgenossen. Unsere Hunde wissen das auch. Somit ist der Mythos „Rangordnung“ auch ad absurdum geführt. Herr Zwick glaubt noch daran und VOX bietet ihm eine Plattform, dies in den Medien zu verbreiten. Man kämpft seit Jahren dafür, diese Mythen zu verbannen. Man klärt auf, wo man nur kann. Es gibt Organisationen, Initiativen und Vereine, die sich nur dies zum Ziel gesetzt haben. Einige mag ich hier nennen:

https://www.gewaltfreies-hundetraining.ch/
https://www.canis-pacalis.de/
https://www.trainieren-statt-dominieren.de/

Und nun führt Herr Zwick weiter aus, wie man Jack in seinem Rang erfolgreich reduzieren kann:

„Sobald Du zu dem Hund gehst, hofierst Du den Hund. (…) Der Hund soll aber lernen (…), dass er das rangniedrigste Lebewesen ist. (…) Jeder geht zum Hund hin. (…) Der Hund sitzt auf dem Thron und der Rest vom Volk huldigt ihm.
Es ist für den Hund elementar unterschiedlich, ob ihr zum Hund geht, oder ob der Hund zu euch kommt. Der Chef lässt kommen.“

Jack soll in Zukunft also eingeschränkt werden. Sein selbstgesuchter Rückzugsort ist tabu in Zukunft und er darf nicht mehr gestreichelt werden, wenn die Geschwister dazu kommen. Desweitern wird er IMMER zu sich gerufen. Jack wird also noch mehr gegängelt und in seiner Sicherheit beschnitten.

Ab Minute 5 erfolgt dann der Würstchentest in der Küche. Natürlich kann die Mutter Jack nicht davon abhalten, das heruntergefallene Stück Wurst zu nehmen. Wie auch? Jack hat es nie gelernt. Es war immer in Ordnung, wenn er Heruntergefallenes gefressen hat. Das ist reine Trainingssache. Was das mit dem Wesenstest zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Aber Herr Zwick zeigt dennoch sein „Können“. Ab Minute 6.20 demonstriert er, „wie man Autorität richtig einsetzt“. Er lässt Wurst fallen und Jack nimmt es nicht, sitzt abseits und wufft den Trainer kurz an. Er ist noch immer unsicher mit dem fremden Mann und traut sich nicht an ihn heran.

Herr Zwick: „Warum nimmt er es nicht?“

Die Mutter: „Weil er Angst hat…“ (Hat sie richtig erkannt.)

Herr Zwick: „Nee, weil er Respekt hat. (…) Stell Dir vor, um Dich rum ist eine Aura
und jetzt gehe ich auf den Hund zu. Und so wie meine Aura ist, sag ich dem Hund ‚mein Futter‘.“

Aura…? Energie..? Wovon redet er? Jack weicht zurück, weil Herr Zwick eine „Aura“ hat?

Herr Zwick kniet sich hin und lässt Jack Wurst fressen.

„Schau ich weg, geb ich ihm die Freiheit, es zu nehmen, weil ich jetzt keine Dominanz ausstrahle. Weder mit Blickkontakt noch mit der Körperhaltung.“

Die Sache mit der Dominanz mal wieder. Jack frisst mit langer Nase, obwohl sich Herr Zwick abwendet. Das hat mit Dominanz nichts zu tun. Jack ist ein unsicherer Hund, der Fremden erstmal nicht traut. Das kann man aber toll als „Aura“ verkaufen und mit Dominanz oder Nicht-Dominanz begründen.

Danach erklärt er der Familie, was schief läuft:

„Beim Würschteltest war es so, dass Gleichgültigkeit signalisiert wurde und das ist etwas, was Hunde nicht vertragen.“ 

Ist das ein versteckter Vorwurf an die Familie, sie würden Jack nicht gut behandeln? Nicht artgerecht erziehen? Weil man auch mal gleichgültig ist, wenn keine Gefahr droht? Es schadet dem Hund, wenn man ihn das heruntergefallene Stück fressen lässt. Aha…!?

Weiter geht es nach draußen, eine Hundebegegnung wird gestellt (Herr Zwick hat einen Husky mitgebracht). Ab Minute 8.30, Teil 3.

Und gleich geht es los mit Geschirr-Bashing.

Herr Zwick: „Das K9 ist ein super Geschirr (…) für Fährtenhunde und für Hunde, die was ziehen sollen.“

Da muss ich ihm leider widersprechen. Das K9-Geschirr ist NICHT geeignet zum Fährten oder Ziehen, weil es die Schulter und somit die Bewegung des Hundes einschränkt. Zuggeschirre sind so aufgebaut, dass sie dem Hund maximale Bewegungsfreiheit lassen und den Druck optimal verteilen.

Im nächsten Moment zieht er eine Leine hervor. NEIN…!? Er wird doch nicht…?

DOCH, er tut es…!!! Die Würgeschlinge kommt um den Hals (ohne Stopp natürlich, like Cesar Millan). Minute 9.40, Teil 3

Austausch zwischen Mutter und Herrn Zwick, nachdem Jack sich bereits gegen die Schlinge gewehrt hat.

Mutter: „Ja, weil das Ding ja jetzt zieht…“

Herr Zwick: „Nein, das reguliert er selbst. Schau, ich halte die Leine, die ist locker.“

Mutter: „Ja, und wenn er zieht, dann stranguliert er sich ja.“

Herr Zwick: „Der Hund muss lernen (…), wenn er von mir weg geht, wird das Halsband enger. Wenn er sich wieder selbst korrigiert, ist das ganz locker.“

Die Mutter hat das gut erkannt und ihr war genauso unwohl wie Jack in dem Moment. Schade, dass sie nicht auf ihr Bauchgefühl gehört hat und dabei geblieben ist, dass sie nicht will, dass Jack gewürgt wird.

Hier war ich persönlich mehr als fassungslos. Würgeleinen ohne Stopp verstoßen gegen das Tierschutzgesetz. Wie kann und DARF ein Trainer diese anwenden, wo er doch mit der Erteilung der Genehmigung nach §11 TSchG und dem Nachweis der Sachkunde bestätigt, dass er tierschutzkonform arbeitet und Hunden im Training KEIN Schmerz und Leid zufügt? Und wie kann es sein, dass ein Sender wie VOX diesem angeblichen Experten eine Plattform bietet? Millionen Zuschauer sehen das und sind jetzt darin bestätigt, dass diese Würgeleine ja gar nicht so schlimm ist. Der Hund muss sich ja nur selbst regulieren. Ich möchte Euch an der Stelle die „Rechtliche Betrachtung – Schmerzen, Leiden, Erheblichkeit nach dem Tierschutzgesetz“ von Canis Pacalis nahelegen. Nach der Lektüre wird JEDEM klar, warum diese Hilfsmittel verboten sind.

Klicke, um auf Recht-schmerz.pdf zuzugreifen

Und wer es geschafft hat, meinen langen und umfangreichen Text bis zum Ende zu lesen, der hat sich jetzt nen Kaffee oder eine heiße Schokolade verdient. Vielen Dank für Euer Durchhaltevermögen. Wäre ich mit meinen Erklärungen noch weiter ins Detail gegangen (was ich gerne getan hätte), dann wäre es ein Buch geworden. 😉

Liebe Grüße

BETTY
http://www.betty.one

 

 

21 Gedanken zu “„Hund Katze Maus“ / Folge 18-7 vom 17.02.2018 / Hund Jack hat gebissen

  1. KIRASworld 18. Februar 2018 / 19:19

    Vielen Dank für diese Zusammenfassung, ich konnte nicht weiter zusehen, nachdem die ersten Minuten vergangen waren. Das war ja kaum auszuhalten! Sehr gerne teile ich diese Deine wunderbare Gegendarstellung!
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Franziska & Kira 🙂

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  2. hundumgut 18. Februar 2018 / 19:42

    Danke Betty für Deine Stellungnahme! Ich würde mich freuen, wenn Jacks Familie sie lesen könnte … Liebe Grüße, Anke

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  3. bettyshundeabc 18. Februar 2018 / 19:56

    hundumgut, die Idee ist toll, aber ich wüsste nicht, wie man sie darauf aufmerksam machen könnte.

    Vielleicht kann man es auf der VOX-Seite posten, wenn sie dort mitlesen?

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  4. Julia 19. Februar 2018 / 2:28

    Mein Hund hat mich nicht anzuknurren und auch nicht zu beißen.
    Und was soll die Hysterie wegen einer Retrieverleine?
    Der Hund wird nicht traumatisiert, weil’s mal ein bisschen unangenehm wird.
    Auch wenn es heutzutage in ist, bei allen Viechern die unerzogen sind, ein Trauma zu erkennen.🙄🙄🙄

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  5. Lothar Däubler 19. Februar 2018 / 11:07

    Ja, ein wirklich langer Text….
    …..der sich aber leider überwiegend nur mit den Dingen befasst, die aus Sicht der Autorin anstössig sind.

    Viele Argumentationen und Maßnahmen der „Trainer vor Ort“ sind auch aus meiner Sicht definitiv ein „No go“, aber nicht alle.
    Einige der Begriffsinterpretationen der Autorin in Bezug auf Meideverhalten, Rückzugsort, Territorium, Rangordnung, Rudel, Beute, Dominanz, etc. sind mindestens genauso zurecht gebogen, wie die Meinungen und Vorschläge der „Experten“ vor Ort.

    Dass das Format „TV- Hundetrainer“ nicht unbedingt realitätsnah ist und auch nicht unreflektiert auf die eigenen Situation übernommen werden sollte, ist hoffentlich den meisten Hundehaltern klar. Eine einseitige Kritik daran, ist aber auch nicht das Non-Plus-Ultra und auch nicht hilfreich, zumal die wirklich wichtigen Punkte völlig außer Acht gelassen werden.

    Wo sind die Ursache, die Auslöser und die Verstärker:
    – für das EINMALIGE offensive Fehlverhalten von JACK?
    – für das territoriale Verwarnen von Familienmitmitgliedern durch JACK?

    Wie wird die Situation in der Familie künftig geregelt und stabilisiert und welcher Trainingsansatz für den weiteren Umgang mit JACK, insbesondere unter Einbeziehung der Kinder, ist notwendig?

    JACK ist ein gut entwickelter junger Hund, der augenscheinlich keine negativen „Überbleibsel“ aus seiner Welpenzeit hat. Allerdings sind da von Seiten der Eltern einige Dinge im Zusammenleben von Hund und Kindern nicht adäquat geregelt.
    Dass das ursächliche Problem von JACK in einer „Handscheue“ liegt, sollte eigentlich jedem bereits in den Anfangssequenzen aufgefallen sein.

    Nicht nur kritisieren, sondern zeigen wie es besser geht!

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  6. Gabriele Markert 19. Februar 2018 / 11:21

    Super toll die Stellungnahme zu der Sendung 👍👍👍…. ich war entsetzt und sehr betroffen über diverse Aussagen bzw Vorführungen des Herrn Zwick .. so genannter Experte… 😱😱😱… ebenso von Herrn Frank Weber 😱😱
    Hoffe inständig das die Familie deinen Beitrag zu lesen bekommt und sich an einen wirklich guten und gewaltfreien Hundetrainer wendet 👍😀

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  7. bettyshundeabc 19. Februar 2018 / 11:26

    Lothar, danke für Deine ausführliche Meinung. In manchen Punkten gebe ich Dir Recht. Deine beiden Fragen zu Jacks Verhalten habe ich im Blog (zumindest ansatzweise) beantwortet.

    Mir ging es hier nun tatsächlich um berechtigte Kritik. Würde ich noch detalliert ausführen, wie man es besser macht, hätte ich wohl wirklich ein Buch schreiben müssen.

    Ich sehe in Jack keinen gut entwickelten Junghund ohne Überbleibsel aus der Welpenzeit. Ich sehe einen umweltunsicheren Hund, der speziell mit fremden Menschen große Probleme hat. Handscheue ja, aber das ist leider nicht sein einziges Problem. Aber darum soll es in meinem Beitrag gar nicht gehen.

    Die Rangreduktionsmaßnahmen des Experten Herrn Zwick werden langfristig dazu führen, dass Jack noch mehr verunsichert wird und ich halte das für gefährlich. Zudem habe ich VOX eine bessere Wahl zugetraut, wo sie vorgeben, sich für positives Training stark zu machen. Und dann zaubern sie jemanden hervor, der noch an 70er-Jahre-Rudeltheorien und Dominanztheorie glaubt und danach arbeitet.

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  8. bettyshundeabc 19. Februar 2018 / 11:28

    Julia, wenn Du natürliche Kommunikation Deines Hundes ablehnst, dann ist der Hund wohl nicht das richtige Haustier für Dich. Wenn mir Vogelgezwitscher auf den Geist geht, werde ich mir keine Wellensittiche halten, oder?

    Und die Würgeschlinge ist (wie im Blog ausgeführt) verboten. Daran ändert auch Deine Meinung nichts, tut mir leid.

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  9. Miriam 19. Februar 2018 / 13:15

    Sehr schön dargestellt, liebe Betty! Ich fand den Beitrag auch unerträglich.

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  10. lieblingsrudel 19. Februar 2018 / 14:36

    Ein toller Beitrag und vielen Dank, dass du diese Folge mal besprochen hast. Ich habe sie zum Glück verpasst, weil ich Gassi mit meinem Lieblingsrudel war. 🙂

    Es ist unfassbar, dass heute noch solche veralteten Ansichten zum Thema Hundeerziehung auf einer so großen Plattform zum Ausdruck kommen. Man sollte doch meinen, dass es genug Literatur zu dem Thema gibt, dass sogar „Experten“ mit Schein noch etwas dazu lernen können. Mich schockiert vor allen, dass weder der Moderator noch das Sendeformat an sich scheinbar keinerlei Verantwortungsbewusstsein haben. Weder dem Hund gegenüber, noch der Familie oder sämtlichen Zuschauern. Einfach traurig und auf jeden Fall ein Zeichen, dass wir alle noch viel mehr Aufklärungsarbeit leisten müssen.

    Daumen hoch für deine offenen Worte!

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  11. bettyshundeabc 19. Februar 2018 / 14:50

    Vielen lieben Dank für das überwältigende Feedback (auch in den sozialen Netzwerken)

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  12. Ute Beiter 19. Februar 2018 / 15:21

    Vielen Dank für diese klare Aussage Betty. Das ist mehr als peinlich und traurig so eine Darstellung in VOX. Bitte vorher prüfen welche „Experten“ sich dort bei so einem Thema äussern dürfen. Ich musste mich zwingen nicht umzuschalten.

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  13. Silke 19. Februar 2018 / 22:22

    Ich fasse es nicht. Zitat:“Es ist gut das der Hund knurrt und damit warnt, besser als wenn er ohne Wahrnung zuschnappt“.
    Und weil er das so schön macht, Knurren und warnen statt einfach ohne Warnung zuzubeißen, schmeißt du ihn dann aus dem Zimmer, was ein perfekter Rückzugsort wäre.
    Er wird für klare Kommunikation bestraft, obwohl es klarer kaum geht und in noch mehr Trubel gedrückt. Er hat umsonst kommuniziert. Die nächste Stufe wäre also, gleich rein zu hacken, wozu die Kommunikation. Womit geklärt wäre, dass manche Hunde nicht mehr warnen.

    Ehrlich? Hunde sind hoch intelligent, sie suchen Vermisste, Drogen, schützen, helfen kranken, Blinden, Depressiven Menschen und werden immer noch in die Rolle der Dominanz und Rudelführertheorie gedrückt?

    Sie bieten sich an, WOLLEN mit uns arbeiten, werden aber nicht als eigenständige Wesen für voll genommen.

    Jede Mutter mit Kind, jeder Mensch allgemein, braucht mal ne Auszeit. Und Kinder im Alter von sechs sind süß aber anstrengend, für einen Hund auch schnell übergriffig und wie eine Dauertonbelastung. Mit seinem feinen Gehör ist es doch clever, sich weit weg zurück zu ziehen, perfekt.
    Ich würde diesen Raum der ältesten Tochter für die Geschwister als tabu erklären. Und ein bis zwei weitere Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Aber sicher nicht genau neben der Spielecke.

    Das Training:“Geh auf deinen Platz“ ist sinnvoll, solange es den Hund wirklich raus aus der Situation nimmt.

    Andererseits, wer heut zu Tage auf Fersehformate reagiert, hat schon verloren.

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  14. Kyra Lüders 20. Februar 2018 / 10:59

    Julia, Endloswürger sind, laut dem TschG, verboten! Von daher ist Ihre Meinung, diesbezüglich , unerheblich. Wer seinem Hund die natürliche Kommunikation verbietet, sollte darüber nachdenken, keinen Hund ,oder irgendein anderes Tier , zu halten.

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  15. Tanja Lechner 20. Februar 2018 / 14:05

    Wäre es ein Buch geworden wich würde es kaufen!
    Leider ist es ein Zeichen unserer Zeit, dass TV Sendungen Problemlösungen suggerieren, das fängt beim Kochen, haus renovieren, garten anlegen, auto tunen, heiraten, abnehmen etc etc an und findet seinen geradezu perversen Höhepunkt beim Kinder, Hunde oder auch Pferde erziehen…
    Danke, dass der eine oder andere das noch kritisch reflektiert, das macht Hoffnung

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  16. bettyshundeabc 20. Februar 2018 / 14:09

    Tanja, ganz lieben Dank.

    Ich denke mal drüber nach, ein Buch zu schreiben. 😉

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  17. Ralf Meurer 20. Februar 2018 / 15:25

    Ich mache der Autorin ein Kompliment, aber mit gemischten Gefühlen.

    Ja, sie hat ganz genau hingeschaut und aus ihrer eigenen Perspektive und der eigenen Meinungsecke scharf geschossen. Dabei hat sie sehr gut gezielt und die blechernen Hinweise und Ratschläge der/des Experten noch in der Luft zerschossen. Und genau das ist das Problem: Wie reden wir eigentlich als Trainer, Coaches, Sachverständige oder was auch immer mit- und übereinander? Da ist ebenfalls wenig Respekt spürbar. Die Autorin wertet ab. Sie macht schlecht. Sie diffamiert.
    Wäre das nicht der Fall, hätte ich gesagt, es ist eine kritische Batrachtung, der zwar der konstruktive Teil noch fehlt, aber da ist jemand am Werk, der uns eine Botschaft geben will.
    Aber was kommt den jetzt (mal wieder) rüber: „Ich habe Recht und die anderen sind so blöd, die sollten sich schämen…“.

    So, liebe Betty, macht es doch auch keinen Sinn, oder? Muss man als Stilmittel die Konfrontation wählen, wenn man die Konfrontation als solche kritisiert? Das scheint sich zu widersprechen.

    Und natürlich muss man auch verstehen, dass ein solcher TV-Beitrag die Dinge nur verkürzt und gerafft darstellen kann; hinzu kommen redaktionelle Vorstellungen. Und natürlich ist es ein schwieriger Spagath, auch für einen Trainer vor der Kamera, eine komplexe Sache blitzschnell rhetorisch so zu beschreiben, dass diese vor Ort von Kindern und Erwachsenen, vom Hund und vom mehr oder weniger sachkundigen Publikum gleichermaßen verstanden wird.

    Bei einem so komplexen Thema wie „Mensch-Hund-Beziehung“ konturengenau in „falsch oder richtig“ zu trennen, wie es die Autorin hier aus der Ferne getan hat, halte ich generell nicht für angemessen. Der komplexe Bereich muss interdisziplinär alle Aspekte einbeziehen, sonst ist es ein rein emotional geführter Meinungsaustausch, ohne Optimierungspotential. Denn selbstverständlich hätte in solch einem TYPISCHEN Fall auch vielfältig psychologische Aspekte genau so einen Platz verdient, wie moralische und ethische und therapeutische und verhaltenskundliche und, und, und…

    Was ich mir wünsche: Ja, Deinen guten Blick und Deine vorausschauende Meinung. Aber vielleicht etwas weniger Scharfschützenmentalität, sondern ein kleines bißchen mehr konstruktive Friedensangebote… damit auch die Mensch-Hund-Welt aus dem Krieg der Rechthaberei endlich ein Stück weit raus kommt.

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  18. bettyshundeabc 20. Februar 2018 / 21:11

    Hallo Ralf,

    ich gebe zu, ich habe wenig Respekt Menschen gegenüber, die Hunden Würgeschlingen anlegen.

    Dennoch habe ich das, was ich kritisiere, sachlich erklärt und belegt. Einen gewissen Sarkasmus habe ich mir dabei gegönnt, das ist richtig.

    Der große Unterschied zwischen mir und Herrn Zwick auf VOX ist der, dass VOX ein Millionen-Publikum erreicht und so diese veralteten Ansichten weit verbreitet. Da muss man nichts rhetorisch verpacken, damit der gemeine Hundehalter es auch versteht. Die heutige Wahrheit und das heutige Wissen kann man den Menschen ebenso verständlich vermitteln. Deine Einlassung interpretiere ich jetzt so, dass die alten aversiven Ansichten für Menschen besser zu verstehen sind als die neuen Erkenntnisse, weshalb sich Herr Zwick dieser bedient. Mit Verlaub, aber das ist Blödsinn.

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  19. Ralf Meurer 20. Februar 2018 / 22:44

    Zitat: „Deine Einlassung interpretiere ich jetzt so, dass die alten aversiven…“
    Und wieder ein Schuss mit der Schrotflinte und leider den Falschen getroffen. Da ist ein gewisses Maß an menschlich-aversiver Pauschalisierung wahrnehmbar… Das finde ich sehr schade, weil es Du damit sehr ungerecht diejenigen angreifst, die längst vor Dir Wegbereiter für Aufklärung und Umdenken gewesen sind.
    Das willst Du doch gar nicht. Oder?
    Und genau das kennen wir doch schon landauf, landab (auch) aus dem Hundebereich: Hinz und Kunz „interpretieren“ alles was sie sehen mal quer durcheinander, ohne das wichtigste zu tun: zunächst mal beobachten.
    In Deinem Fall muss ich sagen: Zuhören wäre auch ein Ausdruck von Fachlichkeit.
    Mensch, wer soll Dir denn Deine Botschaft von empathisch, positiv und möglichst wenig aversiv glauben, wenn Du selbst so bissig bist?
    Wir kennen ja den verhaltenskundlichen Sinn von Aggression, die unter anderem dazu dienen soll, das Gegenüber kontextabhängig auf Distanz zu halten.
    Das aber, lässt keinen Austausch zu. Dann wird aus Deiner guten Absicht nur ein wildes „Umsichtreten“. Solltest Du keinen Austausch wollen… dann wäre es nur Selbstgefälligkeit.

    Ich bin Dir ein paar Jahre voraus und ehrlich: Wir BEIDE sind ja wahrscheinlich bei den meisten Facetten auf einer Ebene, ganz besonders was die absolute Überflüssigkeit von entsprechenden Hilfsmitteln und „Angriffen auf den Hund“ angeht. Bei allem Respekt für den von Dir selbst eingeräumten Sarkasmus: Es hat sich noch nie gelohnt, immer nur schwarz oder weiß zu sehen. Wer nur in „richtig oder falsch“ unterteilt, lässt die so wertvollen Graustufen nicht zu. Du bist ein kluger Mensch und solltest auch weiterhin zu Deiner Meinung stehen. Jedoch, so denke ich inzwischen, muss man nicht mit der Grundidee loslegen „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“. Wir stehen in der weltweiten Betrachtung an der Spitze der Nationen, die inzwischen zunehmend verständig und tierschutzkomform in der sowieso ambivalenten Haltung von Mensch zu Tier eine Entwicklung hinlegen. Und ich stimme Dir zu, dass insbesondere der völlig dämliche Einsatz der Leine ohne Zugstopp eine Katastrophe ist für die generelle Botschaft dieses wahrscheinlich gut gemeinten Sendebeitrags.

    Mir aber geht es darum, im Gespräch zu bleiben und nicht das Gegenüber radikal zu vernichten. Das hat schon bei Cesar M. nicht geholfen; im Gegenteil. Dann bilden sich Fronten und die auf „der anderen Seite“ wirst Du niemals mehr erreichen. Dafür gibt es unendlich viele Beispiele in der Geschichte der Horde Mensch. Sei klüger, Betty.

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  20. Claudia Gröller 21. Februar 2018 / 10:05

    Ich muss schmunzeln, ich hab deinen Artikel gelesen, all die Kommentare darunter jetzt nicht mehr. Aber ich hatte auch so ein ungutes Gefühl als ich den Beitrag am Samstag gesehen habe. Wir haben eine Hündin zu Hause die vom Verhalten ähnlich, wenn nicht sogar noch skeptischer Fremden gegenüber ist. Wir haben keine Kinder, aber das wäre mit ihr sicher ein Problem. (Problem mit zu viel Nähe)
    Aber ich fand allein die genannte „Aura“ die dieser Herr ausstrahlte höchst unangenehm. Der Hund hatte einfach nur Angst vor dem Typen.
    Ich danke dir für dein systematisches Auseinandernehmen des Berichtes, wirklich schön geschrieben, hoffentlich lesen es so viele Leute wie möglich!!

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